Radium

Radium
Ra|di|um 〈n.; -s; unz.; chem. 〉 radioaktives chem. Element, Ordnungszahl 88 [zu lat. radius „Strahl“]

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Ra|di|um [ radio- u. -ium (1)], das; -s; Symbol: Ra: radioaktives, natürlich vorkommendes chem. Element aus Gruppe 2 des Periodensystems (Erdalkalimetall), Protonenzahl 88, Halbwertszeit des längstlebigen Isotops (226Ra) 1599 Jahre. Ra ist ein weiß glänzendes Metall, Dichte 5,5 g/mL, Smp. 700 °C, Sdp. ca. 1140 °C, das in seinen farblosen Verb. zweiwertig ist. Verwendung findet das Metall allenfalls zur Herst. von 227Ac im Kernreaktor.

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Ra|di|um, das; -s [zu lat. radius, Radius; das Metall zerfällt unter Aussendung von »Strahlen« in radioaktive Bruchstücke]:
radioaktives, weiß glänzendes Schwermetall (chemisches Element; Zeichen: Ra).

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Radium
 
[zu Radius] das, -s, chemisches Symbol Ra, radioaktives chemisches Element aus der zweiten Hauptgruppe des Periodensystems der chemischen Elemente (Erdalkalimetalle). Von den zahlreichen, meist künstlich hergestellten Isotopen des Radiums kommen einige auch in der Natur in den Zerfallsreihen vor (Radioaktivität). Das wichtigste und langlebigste Isotop ist 226Ra, das in der Uran-Radium-Zerfallsreihe auftritt und letztlich zu Blei (206Pb) zerfällt (»Uranblei«). Radium findet sich deshalb in allen Uranmineralen. Zur technischen Gewinnung dient überwiegend die Pechblende, die etwa 0,14 g Radium je Tonne enthält. - Radium wurde 1898 durch Marie und P. Curie in der Pechblende entdeckt und 1910 von Marie Curie und dem französischen Chemiker André Louis Debierne (* 1874, ✝ 1949) durch Elektrolyse von Radiumsalzen erstmals rein dargestellt.
 
Radium ist in seinen Eigenschaften dem Barium sehr ähnlich, so ist Radiumsulfat, RaSO4, in Wasser schwer löslich, die Halogenide wie Radiumchlorid, RaCl2, oder Radiumbromid, RaBr2, lassen sich durch Umkristallisieren reinigen. Das elementare Radium ist ein weiß glänzendes Schwermetall, das durch Schmelzelektrolyse von Radiumchlorid oder durch Reduktion von Radiumoxid mit Aluminium im Hochvakuum gewonnen werden kann. Wegen der Radioaktivität zeigen die Verbindungen des Radiums ein schon bei Tageslicht sichtbares Leuchten. Radium und seine Verbindungen geben eine intensiv rote Flammenfärbung. - Wie bei allen radioaktiven Stoffen sind beim Arbeiten mit Radium und seinen Verbindungen besondere Sicherheitsvorkehrungen nötig; in den Körper gelangtes Radium lagert sich ähnlich wie Strontium bevorzugt in den Knochen ab.
 
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte Radium große Bedeutung für die Erforschung der Radioaktivität und der Radiochemie. Daneben wurde es in der Medizin in größerem Umfang für Bestrahlungen in der Krebstherapie verwendet (Radiumbestrahlung); die Bedeutung auf diesem Gebiet ist jedoch mit der Herstellung künstlicher Radionuklide stark zurückgegangen. Außerdem diente Radium früher zur Herstellung von Leuchtstoffen für Leuchtzifferblätter an Uhren und Kompassen.
 
 
Die gewerbliche Gewinnung von Radium begann 1907 aus der Pechblende in Sankt Joachimsthal, wo sie bis 1914 rd. 10 g erreichte. Von da an stand die Gewinnung aus Carnotit in den USA (1914 rd. 22 g, 1936 rd. 36 g) im Vordergrund. Nach Entdeckung reicher Vorkommen von Pechblende im damaligen Belgisch-Kongo verschob sich seit Ende 1922 der Schwerpunkt nach Belgien, wo 1923 12,5 g hergestellt wurden. 1937 wurde Pechblende in Kanada entdeckt und vorübergehend ausgebeutet. Für 1938 wurde die Weltgewinnung auf 175 g, für 1952 auf 250 g geschätzt. Seitdem ging sie unter dem Einfluss des Wettbewerbs leichter zu gewinnender künstlicher radioaktiver Stoffe zurück.
 

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Ra|di|um, das; -s [zu lat. radius, ↑Radius; das Metall zerfällt unter Aussendung von „Strahlen“ in radioaktive Bruchstücke]: radioaktives, weiß glänzendes Schwermetall, das früher vor allem zur Herstellung von Leuchtstoffen u. für Bestrahlungen in der Krebstherapie verwendet wurde (chemisches Element; Zeichen: Ra).

Universal-Lexikon. 2012.

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